Soziale Neurowissenschaften: Willkommen in der Zukunft

On 19. Februar 2013 by Jens Jannasch

Es ist erstaunlich, spannend und erschreckend zugleich. Prof. Dr.Dr. Spitzer erläuterte gestern in seinem Vortrag, wie Wissenschaftler durch Überwachung von Gehirnaktionen im CT eher erkennen können was man will, als der Hirnnutzer selbst. Das Thema „Ich kenne mein Hirn ja wohl am besten“ gilt so nicht mehr. (Soziale Neurowissenschaftstest haben zudem ergeben, dass die Gehirnregion von Schmerz, Trennung und abgeschoben werden aus dem sozialen Umfeld ein und die selbe Region ist.)
Was ich erschreckend- und absolut spannend- fand: man kann Marktforschung in der Röhre betreiben. Dem „Hirnnutzer“ werden verschiedene Musiktitel vorgespielt. Es wurden dann die Titel in den Charts beobachtet, die in der Hirnregion für “ angenehme Gefühle“ ausgeschlagen haben. Diese Titel waren nach einer bestimmten Beobachtungszeit ganz oben in den Charts.
Man kann an Hand der Aktivitäten in bestimmten- und dafür bekannten- Gehirnregionen erkennen, was das wirkliche Verlangen eines Menschen ist.
Stellt man ihm ein Eisbecher hin, will er aus dem Bauch heraus sofort zuschlagen. Dann kommt der Verstand dazu. Kalorien, etc. Man wägt ab. Die Entscheidung ist beeinflusst.
Im CT kann man erkennen, was das wirkliche Verlangen ist. Man kann dann erkennen, was im Hirn für Reaktionen los gehen, wenn der Entscheidungskonflikt entsteht.
Also könnte man wirklich behaupten: komm: Iss das Eis. Du willst es doch auch !
Demnach ist es also möglich Menschen komplett in ihrem Kaufverhalten zu beeinflussen.
Aber wie in jeder Wissenschaft- es gibt Schwarz und Weis.

Diese Forschungen sind heutzutage noch extrem teuer und die Maschinen dazu riesig groß.
Wenn man aber bedenkt, wie groß und teuer Computersysteme vor Zehn Jahren Nichtwählern, will man sich gar nicht ausmalen, was in weiteren 10 Jahren in diesem Bereich möglich ist.

Nebenbei erwähnt: rein vom Bildungswissenschaftlichen Standpunkt aus ist dieser Artikel nicht gut für Sie. Er ist evtl. “ ergoogelt“ Schreiben Sie ihn ab, damit sie ihn sich merken können. Oder Drucken Sie ihn aus und lesen ihn. Es ist bewiesen. Im Netz gelesenes vergisst man schneller. Warum?
Man hat überall Zugriff auf diese Information. Wenn man etwas nicht mehr weis, googelt man es hält nochmal. Machen Sie das mal mit einem dicken Wälzer aus der Bibliothek. Den wollen Sie nicht so schnell wieder nach Hause schleppen. Also merken Sie sich die Inhalte eher.

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